
Das sierra-leonische Schulsystem orientiert sich noch an dem der früheren Kolonialmacht Großbritannien. Es gilt das sog. System 6-3-3-4, d.h. im Idealfall besuchen die Schüler für sechs Jahre die Primary School (Grundschule), dann für drei Jahre die Junior Secondary School (Sekundarstufe I), anschließend für ebenfalls drei Jahre die Senior Secondary School (Sekundarstufe II) und abschließend vier Jahre lang die Tertiary Education (Tertiäre Stufe) oder eine Universität, die dann mit einem Bachelor Papier abgeschlossen wird.
Während des Bürgerkriegs von 1991 bis 2002 wurden insgesamt im Land 1270 Schulen zerstört. Viele davon wurden direkt nach dem Krieg wieder aufgebaut, so dass schon in 2005 wesentlich mehr Schüler eine Grundschule besuchten als noch vor dem Krieg. Die Verfassung des Landes und das sog. Bildungsgesetz schreiben eigentlich eine 9-jährige Schulpflicht für alle vor, auch hat die neue Regierung unter Präsident Bio die kostenlose Bildung im Primar- und Sekundarsektor angekündigt, allerdings sieht die Realität etwas anders aus. Der Mangel an Schulen und an qualifizierten Lehrern macht die Einhaltung der Schulpflicht nahezu unmöglich, kostenfreie Bildung erweist sich weiterhin als Illusion da die „Nebenkosten“ wie Bücher, Uniformen, Essen und allgemeine Schulaktivitäten nicht kostenfrei sind und viele Eltern davon abhalten ihre Kinder zur Schule zu senden.
Die Alphabetisierungsrate betrug 2015 48,1 % der erwachsenen Bevölkerung (Frauen: 37,7 %, Männer: 58,7 %).